Vorwort der Bürgermeister
aus
Über den Rhein zum Kühkopf
Die Guntersblumer Rheinfähre

Die von Volker Sonneck und Frank Frey zu dem Buch „Über den Rhein zum Kühkopf' zusammengetragenen Archivunterlagen veranschaulichen sehr ein­drucksvoll das kommunalpolitische Handeln der Verantwortungsträger auf Ge­meinde-, Kreis- und Regierungsebene in Sachen Kühkopf und Sicherung des Fährverkehrs. Sie belegen aber auch, dass in den Unterlagen des Landesarchivs in Speyer noch viele wertvolle Mosaiksteine der Guntersblumer Ortsgeschichte auf ihre Bergung warten.

Nach den bisherigen umfangreichen Kenntnissen um die Guntersblumer Fähre konnten die Verfasser durch ihre Recherchen Zusammenhänge finden, die bisher unbekannt und kaum vorstellbar waren, wie z. B. die Bewertung der Grundstücks­preise zum Rheindurchstich oder die Kosten für den immensen Landkauf des Grafen Alfred von Oberndorff auf dem Kühkopf, der durch den Freiherr von Heyl zu Herrnsheim fortgesetzt wurde.

Erstmals gibt es eine vollständige Liste aller Fährleute von den Anfängen bis in die heutige Zeit. Interessant dabei ist, dass die meisten von ihnen Pachtverträge mit dem jeweiligen Fährbetreiber abschlossen.

Deutlich werden damit aber auch die ständigen Bemühungen der verschiedenen Kommunalpolitikergenerationen, den Fährverkehr dauerhaft auf wirtschaftlich vernünftiger Basis zu sichern.

Hochinteressant auch, wie die Verfasser zu den Erkenntnissen der verschiedenen Fährtypen, die in Guntersblum im Einsatz waren, gekommen sind und die fach­lichen Funktionsbeschreibungen dazu.

Das Kapitel über die Guntersblumer Fährhäuser oder der umfangreiche Brief­wechsel zur Gimbsheimer Nachenfahrt sind besonders lesenswert. Aufregend und spannend sind die Beschreibungen der ersten Pegelmessungen und die Schilderungen der Schiffsleute, die als erste den „neuen Rhein" berühren. Auch die Bewertung der jüngeren Geschichte mit der Übernahme des Fähr­verkehrs durch die Gemeinde Guntersblum und dem Verkauf der restlichen ge­meindeeigenen Grundstücke auf dem Kühkopf bis zur Privatisierung des Fähr­betriebes, wurde durch die Verfasser umfassend dargestellt. Die dabei zitierten Gutachten und Stellungnahmen belegen die damals aktuelle Situation und die daraus resultierende Handlungsweise.

Durch die Illustration des Buches mit den Bildern, Skizzen und den Original­archivunterlagen kann sich der Leser in den jeweiligen Zeitabschnitt versetzen.

Wir hoffen mit den Verfassern, dass es auch in Zukunft möglich ist, zum Kühkopf „Hinüber und Herüber" zu kommen und wünschen, dass dieses Buch über die Ortsgrenze hinaus interessierte Leser findet, die sich mit ihrem Besuch auf dem Kühkopf für die einmalige Naturlandschaft begeistern und somit als Multi­plikatoren zur Aufrechterhaltung der Überfahrmöglichkeit beitragen.

Bei den Verfassern bedanken wir uns für die gründliche und mühevolle Re­cherche in den verschiedenen Archiven mit dem dazugehörigen Studium der umfangreichen Fachliteratur in den verschiedenen Bibliotheken. Dass daneben auch Zeitzeugen als lebendige Geschichtsquellen herangezogen wurden, erhöht den Wert der Arbeit um ein Beträchtliches.

Besonderen Dank sagen wir den Herren Volker Sonneck und Frank Frey für die Idee, das Geschehene um die Fähre in den letzten 176 Jahren in einem Buch auf­zuschreiben. Durch die gute Gliederung und die gelungenen Darstellungen wird dem Leser das Bemühen der Autoren, den Fährverkehr zur Insel Kühkopf dauer­haft zu sichern, spürbar vermittelt.

Robert Kunnen
- Bürgermeister -

Rolf Klarner
- Ortsbürgermeister -