Ortsgeschichte von Guntersblum

Guntersblum in Vergangenheit und Gegenwart

von Frank Frey

 


Guntersblum in Vergangenheit
und Gegenwart

von Frank Frey - 1991 - 70 Seiten
Eintrag in museum digital


Vorwort des Bürgermeisters

Geschichte ist das Spiegelbild des Lebens der Menschen. Sie dient der Sinnfindung unserer Existenz und zeigt uns Wege zur Gestaltung einer menschenwürdigen Gegenwart und Zukunft.

Wer ohne Bezug zu den Vätern und den Ereignissen der Vergangenheit gleichgültig in den Tag lebt, gleicht einem Weinstock ohne Wurzel, der verdorrt. Wer sich hingegen bemüht, Geschichte zu verstehen, aus den guten und bösen Taten der Generationen Lehren für sein politisches Leben und das Wohl seiner Mitmenschen zu ziehen, ist weise und ein wertvolles Glied der menschlichen Gemeinschaft.

Frank Frey hat sich in seiner vorliegenden "Geschichte von Guntersblum" in diesem Sinne verdient gemacht.

Durch mühevolle und schwierige Nachforschungen ist es ihm trefflich gelungen, die wichtigsten historischen Aufzeichnungen und Berichte zu unserem Heimatort Guntersblum aufzuspüren, zu studieren und auszuwerten. So zeichnet er als gewissenhafter Chronist - auch in Fortführung, Ergänzung und Überarbeitung der bekannten Guntersblumer Chronik" von Philipp Ring ein möglichst objektives Bild der geschichtlichen Zustände und Ereignisse in Guntersblum, die stets auf dem Hintergrund der großen historischen Abläufe längs des Rheins, der uralten Völkerstraße, mit den berühmten Römerstädten Mainz und Worms und der im Mittelalter so bedeutenden nahegelegenen Freien Reichsstadt Oppenheim" zu sehen, zu verstehen und zu deuten sind.

Der aufmerksame Leser seiner Chronik spürt bei der lebendigen Schilderung der gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse Guntersblums im Lauf der Zeiten im weiten Spannungsbogen zwischen Blütezeiten und Krieg, zwischen Freud und Leid die tiefe Sehnsucht aller Menschen nach Frieden und Gerechtigkeit.

So wird die vorliegende Chronik von Guntersblum" von Frank Frey zu einem wichtigen Werk der Selbstbesinnung und der persönlichen Grundhaltung eines jeden Bürgers zu der Geschichte seines Heimatorts Guntersblum in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft getreu dem wohlbekannten Dichterwort: "Was Du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen!"

Guntersblum, im August 1991
Gottlieb Spies
Bürgermeister von Guntersblum


Vorwort des Verfassers

Die Idee, eine Geschichte von Guntersblum zu schreiben, ist nicht neu. Das haben verschiedene Chronisten schon vor mir getan. Die erste zusammenhängende Chronik gab Wilheim Weinerth VII. im Jahre 1858 heraus. Sie wurde von Wilhelm Traumüller in Oppenheim gedruckt. Wilhelm Weinerth verdanken wir auch detaillierte Schilderungen über die letzte Zeit der leiningischen Herrschaft, der französischen Besatzungszeit unter Napoleon und der ersten Zeit unter hessischer Verwaltung.

Auf diesen Forschungen fußend und nach eigenen Quellenstudien verfaßte Philipp Ring IV. im Jahre 1935 eine 2. Guntersblumer Geschichte. Davon machte Bürgermeister Herbert Bechler eine Anzahl Fotokopien, ergänzte sie um einige Kapitel aus der neueren Zeit und gab diese Chronik 1978 als Buch gebunden heraus.

Neben den genannten drei Versuchen, die ganze Guntersblumer Geschichte im Laufe der Jahrhunderte zu zeigen, gab es viele Kurzfassungen und Einzelberichte. Da wären vor allem die jahrztehntelangen Forschungen von Theodor Harsch zu nennen. Die Ergebnisse seiner Arbeiten fanden ihren Niederschlag in zahlreichen Veröffentlichungen. Auch Adam Schaab gehört in die Reihe der Ortschronisten. Seine bekannteste Arbeit ist das Theaterstück "Der Held von Guntersblum". Besondere Beachtung verdienen auch die Arbeiten von Karin Holl und Gerlinde Weber. Sie haben bei der computergerechten Aufarbeitung unserer Kirchenbücher und anderer Archivunterlagen viele, bisher unbekannte Details der Guntersblumer Ortsgeschichte gefunden.

Ich selbst kam durch die Familienforschung auf die Ortsgeschichte. Da ich alten Guntersblumer Familien entstamme, reifte in mir der Gedanke, eine kurze Fassung der Geschichte unseres Ortes, aktualisiert auf die heutige Zeit, zu schreiben. Ich stützte mich dabei auf die Forschungsergebnisse meiner Vorgänger und bin mir natürlich bewußt, daß es sich hier auch wieder nur um einen Versuch handeln kann, der unvollständig bleiben muß und der viele Fragen offen läßt. So habe ich z. B. die Guntersblumer Flurnamen und ihre Erklärungen nicht in diese Schrift aufgenommen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bedanken bei Herrn Verbandsbürgermeister Müller für sein wohlwollendes Verständnis, bei Herrn Bürgermeister Spies für seine stets großzügige, aktive Hilfe und nicht zu letzt bei Frau Ludwig, die nicht müde wurde, immer wieder Korrekturen für mich zu schreiben. Mein besonderer Dank gilt auch Herrn Albrecht Langenbach, der aus eigenem großen Interesse an der Guntersblumer Geschichte mithalf, diese Schrift herauszugeben. Außerdem danke ich allen Bürgern, die mir aufgrund ihres Wissens guten Rat geben konnten und die es mir ermöglichten, das eine oder andere Foto zu machen.

Ich hoffe, meinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit diesem Büchlein einen interessanten Überblick über unsere Ortsgeschichte zu vermitteln und wünsche viel Spaß beim Lesen.

Frank Frey im Dezember 1990


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