Unser Archiv

"museum digital"

Geschichte des Projekts

 

Warum ein Archiv, welche Motivation gibt es
sich mit Archivarbeit zu beschäftigen?

 

Das Sammeln, Bewahren und Zugänglichmachen unserer Geschichte ist nicht nur eine Verpflichtung gegenüber den kommenden Generationen, sondern auch ein Akt der Wertschätzung für unsere Vergangenheit und eine Investition in die Identität unserer Gemeinschaft.

Ein Archiv ist mehr als nur eine Sammlung alter Dokumente, Fotos oder Gegenstände. Es ist ein Fenster in die Vergangenheit, das uns ermöglicht, die Entwicklung unserer Gemeinschaft zu verstehen und zu schätzen. Unsere Geschichte ist reich an Geschichten von Menschen, die hier gelebt, gearbeitet und ihre Spuren hinterlassen haben. Diese Geschichten sind es wert, bewahrt und geteilt zu werden.

Ein Archiv dient nicht nur der Erinnerung, sondern auch der Forschung. Es ermöglicht Historikern, Studenten, Schülern und interessierten Bürgern, die Geschichte unseres Ortes zu studieren und zu erforschen. Durch den Zugang zu archivierten Materialien können wir ein tieferes Verständnis für die Ereignisse, die unser Dorf geprägt haben, entwickeln und unsere Wurzeln besser verstehen.

Die lokale Geschichte ist ein wichtiger Bestandteil unserer Identität. Ein Archiv bietet die Möglichkeit, dieses Erbe zu bewahren und zu pflegen. Es schafft eine Verbindung zwischen den Generationen, indem es die Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schlägt. Wenn wir die Geschichte unserer Gemeinschaft kennen, können wir stolz auf unsere Wurzeln sein und gemeinsam an einer positiven Zukunft arbeiten.

Ein Archiv ist auch ein Ort der Gemeinschaft. Es kann als Treffpunkt dienen, an dem Menschen zusammenkommen, um Erinnerungen auszutauschen, Geschichten zu teilen und die Bande zu stärken, die unsere Gemeinschaft ausmachen. Es fördert den Zusammenhalt und trägt dazu bei, eine lebendige und engagierte Gemeinschaft zu schaffen.

Ein Archiv ist eine Investition in die Zukunft, eine Anerkennung unserer Vergangenheit und ein Beitrag zur Stärkung unserer Gemeinschaft. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Geschichten unseres Ortes nicht verloren gehen, sondern für zukünftige Generationen bewahrt werden.

 

 

Warum auch Gegenstände des Alltags sammeln
und nicht nur Bücher, Akten und Fotos?

Im Kontext eines Archivs für die lokale Geschichte unseres kleinen Ortes muss auch auch auf die Bedeutung des Sammelns und Archivierens von Gegenständen des Alltags hingewiesen werden. Oft neigen wir dazu, den Wert alltäglicher Dinge zu unterschätzen, aber diese Gegenstände sind in Wahrheit Zeitzeugen unserer Lebensweise und Kultur. Das Archivieren solcher Alltagsgegenstände mag heute möglicherweise keinen unmittelbaren Bedarf haben, jedoch liegt gerade hierin der archivrelevante Wert, der in der Zukunft deutlich größer sein könnte.

Unsere Alltagsgegenstände spiegeln nicht nur die Technologien und Materialien ihrer Zeit wider, sondern auch die Bedürfnisse, Werte und Lebensumstände unserer Gemeinschaft. Ein einfacher Haushaltsgegenstand, eine Modeerscheinung oder ein Werkzeug können viel über die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte unserer Ära verraten. Wenn wir solche Gegenstände bewahren, schaffen wir eine Art lebendiges Museum, das zukünftigen Generationen ermöglichen wird, die Entwicklung unserer Lebensweise zu verstehen.

Denken Sie an die Veränderungen in der Art und Weise, wie wir kommunizieren, arbeiten, essen oder uns kleiden. Gegenstände, die heute alltäglich erscheinen, könnten in der Zukunft zu seltenen und wertvollen Artefakten werden. Das Archivieren solcher Gegenstände ermöglicht es uns, nicht nur die Vergangenheit zu dokumentieren, sondern auch Entwicklungen und Innovationen im Laufe der Zeit nachzuverfolgen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der emotionale Wert, den diese Gegenstände für individuelle Geschichten haben können. Ein einfacher Brieföffner, eine Kaffeetasse oder eine modische Sonnenbrille können mit persönlichen Erinnerungen und Anekdoten verbunden sein. Das Archivieren solcher Gegenstände ermöglicht es uns, nicht nur die Geschichte unserer Gemeinschaft, sondern auch die individuellen Geschichten und Erlebnisse ihrer Bewohner zu bewahren.

In Anbetracht dieser Überlegungen muss man realisieren, dass nicht nur gedruckte Dokumente, sondern auch Gegenstände des Alltags in das Archiv für die lokale Geschichte unseres kleinen Ortes einbezogen werden. Dies wird dazu beitragen, ein umfassendes Bild unserer Lebensweise zu zeichnen und einen unschätzbaren Schatz für zukünftige Generationen zu hinterlassen.

 

Unser Archiv im Museum Guntersblum

Durch unsere Mitgliedschaft im Museumsverband Rheinland-Pfalz ergab sich für unseren Verein die Möglichkeit, sein bisher ausschließlich vereinsintern betriebenes Museumarchiv, zu veröffentlichen und unsere gesammelten Exponate im Rahmen  dieser Datenbank zu inventarisieren und der Öffentlichkeit online anzubieten. Diese Datenbank "museum digital" ist für jedermann mit Internetanschluss ohne zusätzlich zu installierende Software einfach per Internetbrowser zugänglich. Es können alle Objekte, für die der Datenschutz eine Veröffentlichung nicht verbietet, gesichtet und eine entsprechende Beschreibung des Exponats (mit Foto) gelesen werden. Zur Zeit (Stand Oktober 2023) haben wir als Museum Guntersblum etwa 6250 Objekte erfasst. Davon sind circa 3450 Objekte öffentlich geschaltet. Zur Zeit werden die Datensätze der erfassten Objekte systematisch überarbeitet und überprüft, ob eine Veröffentlichung zulässig ist. Somit wird die Anzahl der öffentlichen zugänglichen Objektbeschreibungen der in unserem Besitz befindlichen Exponate im Laufe der Zeit noch steigen.

 

"museum digital"

"museum-digital" ist ein Projekt von Museen zur gemeinsamen digitalen Publikation und Inventarisierung von Museumsdaten. Mit museum-digital wird Museen die Möglichkeit gegeben, Informationen über Museumsobjekte im Internet zu zeigen. Die Plattform zeigt dabei sowohl Text- als auch Bildinformationen zu den Museumsobjekten. Beide Informationsquellen zusammen bilden das Digitalisat eines Objektes, diese sind frei und uneingeschränkt zugänglich. Eine Weiternutzung der bereitgestellten Informationen ist – entsprechend der rechtlichen Auszeichnung – möglich.

Mit mittlerweile über 320.000 öffentlich verfügbaren Objekten in Deutschland und über 149.000 Objekten in Ungarn hat das Projekt seinen Schwerpunkt in diesen Ländern. Das Projekt wird fachlich durch das Berliner Institut für Museumsforschung begleitet. Derzeit beteiligen sich 603 deutsche Museen an museum-digital, aus denen bereits über 320.000 Exponate präsentiert werden. "Keimzelle" der Entwicklung von museum-digital ist die AG Digitalisierung des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt, die in ihrer Arbeit vom Institut für Museumsforschung (SMB-PK) unterstützt wird. Von Beginn an sind zahlreiche Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern eingeflossen. Es rührt vom Ursprung auf regionaler Ebene, dass museum-digital neben einer deutschlandweiten Instanz über mehrere regionale Plattformen verfügt. Daneben gibt es mittlerweile mehrere internationale Versionen. Jedes Museum kann jederzeit selbstständig seine Daten deaktivieren, aktualisieren, für eigene Zwecke im museum-digital oder auch exportieren. Dabei wird ausschließlich freie Software eingesetzt.

 

 

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